Festival | Southside 2016

So liebe Leute, was sollen wir dazu noch sagen? Wir zitieren an dieser Stelle einfach einen Festivalbesucher, dessen Posting es sogar in das CAMP FM Radio schaffte: >>Was ist das für 1 Life? Wie kann sich der Wettergott nur so hart gönnen?<< Fangen wir aber erstmal von vorne an! 
Unsere Reise zum Southside Festival begann entspannt am Donnerstag Vormittag. Die Hitze war beißend, aber die Klimaanlage schenkte uns während der 7 Stunden Autofahrt eine Anreise, welche zwischen unzähligen Staus und wirklich schlechter Musik, ziemlich unterhaltsam war. Als wir Neuhausen Ob Eck, eine kleine Gemeinde im Landkreis Tuttlingen erreichten, den Check In mit Zeltaufbau hinter uns und die erste Wurst aufm’ Grill hatten, war es 22:00 Uhr. Viel ging bei uns nicht mehr, deshalb holten wir uns den Schlaf, den wir vor der angekündigten Hitze und dem Unwetter am nächsten Tag gebrauchen konnten. 
Gegen 7:30 Uhr stieg des Thermometer in unserem geliebten Tunnelzelt, weshalb Jana sich einen Schattenplatz hinterm Auto suchte. Mein erster Weg führte zusammen mit dem Bärtigen zu den Duschen, die für die Camper und die Crew direkt nebenan zu knapp geplant waren. Da es auch einen Mangel an Waschbecken gab, wurde das Campgeschirr kurzerhand mit unter die Dusche genommen. Beim verlassen der Kabine überwältige mich die Schlange, welches bis zur Infield Eröffnung so bleiben sollte. Wir wohnten neben dem Grüner Wohnen Camp und hatten in Folge dessen nur einen kurzen Fußmarsch, bis wir auf dem Gelände waren. Der Platzhirsch inklusive Auftritt der Jägermeister Blaskapelle begrüßte uns, nachdem wir uns Kvelertak auf der Green Stage angesehen hatten. Wir machten einen kurzen Sprung zur Trinkwasserstelle, bevor wir uns erneut zum Zelt aufmachten, um den etzten Futter-Stuff auf den Grill zu pfeffern. Ohne Strom und ohne Kühlung musste das Zeug einfach weg und sollte doch lieber im eigenen Magen, anstatt im Müll landen.
Blues Pills waren der letzte Act, den wir auf diesem Festival gesehen haben, doch das wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht! Klar war uns nur beim verlassen des Zeltes (Red Stage), dass draußen ein Platzregen begonnen hatte. Ohne Ordner an den Eingängen drängten die Leute ins Zelt, die Anderen wollten aber raus und wir waren mittendrin. Ein unaufhaltsames Gedrücke und Geschiebe führte dazu, dass Jana sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte und hinfiel. Keine Ordner am Eingang, die aufhelfen konnten und auch keine Festivalbesucher, die in dieser Situation helfen wollten. Wir schafften es alle ohne größere Schäden aus dem Zelt und retteten uns in das nahe gelegene Dixi Klo. Als der Platzregen vorüber war und all die Arbeit, die in den letzten Tagen das Festivalgelände begehbar gemacht hatte, im Wasser versank (Stroh aufgeschüttet, um den aufgeweichten Boden zu festigen), wateten wir durch den Matsch zurück zum Zelt. Es war klar, dass uns das angekündigte Gewitter bald erreichen würde und die Besucher wurden aufgefordert ihre Autos aufzusuchen. Wir taten dasselbe, hatten aber das Glück neben unserem Zelt parken zu können. Das Zelt wurde nachgespannt, alle Wertsachen wurde mit ins Auto genommen, es wurde dunkler, es wurde windiger, das Unwetter war da.
Orkanböen, Regenmassen und Hagelschauer ergossen sich über uns. Das Auto bebte, der Pavillon flog davon und die Zeltstangen brachen unter dem Monsun zusammen. Eine riesige Wasserblase bildete sich und wir dachten unser Stuff wäre nun vollends verloren. Bis 3:00 Uhr galt die offizielle Unwetter Warnung, aber zwischen den einzelnen Gewitterzellen, schafften wir es die Wasserblase auszudrücken und nach und nach unsere Sachen zu packen. Bewohnbar war unser treues und geliebtes Zelt nicht mehr und die Abreise war unausweichlich. Zu diesem Zeitpunkt schwammen andere Camps und Autos schon davon, aber eine offizielle Absage für das Festival gab es noch nicht. An den Toilettenhäusern grillten die Fans und hofften immer noch auf Die Orsons, Deichkind oder The Offspring.
Wir machten kurzen Prozess – rissen die Zeltplanen ein und realisierten, dass unser Zelt nur durch das Gewicht des Innenzelts nicht davon geflogen war. Verschlammt und durchnässt erreichten wir Dortmund gegen 8:30 Uhr. Der Schock stand uns ins Gesicht geschrieben, denn wer bei diesem Unwetter nicht zu schaden gekommen war, hatte Glück. Wir können bis jetzt noch nicht fassen, was für Naturgewalten dort über uns reinbrachen und hoffen, dass all die Verletzten wieder wohl auf sind, oder diejenigen die ebenfalls etwas in dieser Katastrophe entbehren mussten, nicht die Lust und Freude an Festivals verloren haben. Wir sind immer noch Feuer und Flamme, aber brauchen erstmal wieder ein neues Zelt, Pavillon und einen Therapeuten. 

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Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit Jägermeister.
Diese Fotos entstanden alle am Freitag bis kurz vor dem ersten Platzregen.

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