#iamselfishhh Selfie Society

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In der vernetzten digitalen Welt ist Aufmerksamkeit die Wichtigste, aber flüchtigste Ware an die man gelangen kann. Wenn viele Menschen ein Buch kaufen, könnte es lesenswert sein. Viele Likes auf ein Foto deuten darauf hin, dass man es selbst auch sehen sollte. Eine Internetmechanik bei der man Bilder verfolgt, welche häufig favorisiert werden und wo man den Moment nutzt, auch von dieser Beliebtheit zu profitieren und ein ähnliches Motiv mit den selben Hashtags auf seiner Seite publiziert.


Dieses Vorgehen war der Antrieb zur Erstellung meiner Abschlussarbeit: #iamselfishhh. Die neue Art der Kommunikation und der Selbstdarstellung, welcher ich mich selbst nicht entziehen konnte. Die ständige Erreichbarkeit durch das Smartphone und die daraus resultierende Abhängigkeit zu den sozialen Kanälen, sind Teile meiner Kernaussage. 

Aus der Möglichkeit mit dem eigenen Handy Fotos zu machen und diese auf sozialen Netzwerken mit nur wenigen Klicks zu veröffentlichen, entwickelte sich das Selfie. Userinnen der Plattform Instagram dienten hierbei als Modelle und wurden in Form einer Modestrecke inszeniert.

Durch mein tägliches Lesen von anderen Blogs und dem Verfolgen von unterschiedlichen Instagram Accounts, sehe ich auf der Plattform jeden Tag neu inszenierte Selfies, die mich zu der Idee brachten, genau diese auch Teil meiner Arbeit werden zu lassen. Wer kann sich besser vor dem eigenen Smartphone inszenieren, als User die täglich mit dieser App, Foto-Filtern und Hashtags arbeiten und die bereits aufgeführten Selbstdarstellungs-Trends veröffentlichen. So suchte ich aus dem näheren Umfeld junge Frauen, welche zum Teil einen eigene Blog führen und für welche diese Form des Posens als alltäglich empfunden wird. 

@kickiyangz
Persönlich kenne ich Kicki seit knapp 1 1/2 Jahren. Das erste Mal getroffen, habe ich sie vor weit aus längerer Zeit online. Auf ihrem eigenen Blog: www.blog.kickiyangzhang.de verfolgte ich ihre täglichen Outfits oder Unternehmungen, die sie mit schwarzen Illustrationen verschönert. Richtig bekannt wurde sie in den Internetkreisen erst mit ihrem Instagram Account der mittlerweile 15.200 Verfolger hat und auf dem sie #Foodie #Selfie und #ootd teilt. Man ist hautnah dabei, wie sich Kicki vom Mädchen zur Frau wird. Früher noch mit dunklen Haaren und tiefem Seitenscheitel, heute Platinblond ruft sie mit ihren starken Make-Up viele Hater auf den Plan. Sie ist selbstbewusst genug um Kritik und Beleidigungen zu ignorieren. Immerhin hat sich durch ihre Online-Präsenz auch ihr zweites Standbein neben dem Studium aufgebaut: Das Modeln. Kicki fotografiert gerne ihr akkurat arrangiertes Frühstück, aber die meisten Likes bekommen immer noch ihre Selfies.


@horstintheforest
Heißt eigentlich Olga. Ich kenne sie seit Beginn meines Studiums, denn sie war meine Erstsemester Tutorin. Das Führen ihres eigenen Blogs www.somelostgril.de geht sie recht locker an. Momentan nutzt sie überwiegend ihren Instagram Account: @horstintheforest. Dort hat sie mittlerweile 9.000 Verfolger. Man gar nicht so schnell tippen, da sind die Statistiken bereits veraltet. Bei 49% liegt der Anteil der weiblichen User auf dieser Plattform. Mehr als drei Viertel (76%) sind zwischen 16 und 34 Jahre alt. Polga spricht genau diese Zielgruppe mit ihren stets im quadrat gehaltenen Feed an. Ihr Fokus liegt auf täglichen Outfitbildern, Selfies und ihrer Leidenschaft für das Essen. Sie kommt aus dem Ruhrpott und macht kein Geheimnis daraus, Nachts eine Pizzaoder gemischte Tüte mit Weingummi und Orangenlimonade am Kiosk zu kaufen. Das macht sie authentisch und nahbar für junge weibliche User, die nach einem Vorbild im Internet suchen.


@zeliha_cambz
Ich war Zeliha‘s Erstsemster Tutorin. Als Fotografiestudentin ist sie darin bestrebt, Fotos auf ihrem Instagram-Feed zu teilen, die auch ihren eigenen ästhetischen Ansprüchen genügen. Die Ironie des Ganzen ist, dass Zeliha kein Smartphone besitzt um ihre Selfies zu fotografieren. Ein weiterer Aspekt ist, dass sie weder Bildunterschriften und kaum Hashtags benutzt. Somit werden User nur nach längerem durchstöbern von anderen Abonnements auf ihr Profil aufmerksam. Dadurch erwecken ihre Fotos nicht den Eindruck, sie würden nach Aufmerksamkeit suchen. Ein großes Thema auf ihrem Profil sind jedoch die Selbstbildnisse, welche immer ansprechend wirken. Nicht zuletzt, weil sie ein äußerst fotogenes Gesicht hat. 

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Exhibition Pictures by Maximilian Larisch
Exhibition Pictures by Maximilian Larisch

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Ein großes Dankeschön geht an die PR-Agentur Nicole Weber Communications für Gina Tricot und die 
PR-Agentur DORIS DOBER DELATED COMMUNICATION für Missguided, 
die mir bei der Umsetzung dieser Strecke mit Samples sehr geholfen haben!